Günter Brus • Offenlegungen, Buch + CD
Ein Symposion zum 70.
Hg. Peter Weibel
„Irrwisch“ (1971) von Günter Brus, „die verbesserung von mitteleuropa, roman“ (1969) von Oswald Wiener, „Der Mann ohne Eigenschaften“ (1931/32) von Robert Musil gehören zu den österreichischen Beiträgen zur Weltliteratur im 20. Jahrhundert. Die im „Irrwisch“ von Brus entwickelten Sprachtechniken sind die Ausarbeitung von Sigmund Freuds Abhandlung „Der Witz und seine Beziehung zum Unbewußten“ (1905). Die Sprachtechniken von Brus legen das Unbewusste frei. Ebenso wie seine Zeichnungen kognitive Dimensionen erreichen und daher das retinale Plaisir eines Klimt oder Schiele bei weitem übersteigen. Brus gehört also nicht nur zu den ungewöhnlichsten Doppelbegabungen Österreichs, wovon seine Bilddichtungen zeugen, sondern seine Arbeiten als Dichter, Zeichner und Aktionist sind auch als selbstständige Werkkomplexe zu verstehen. Er ist somit ein Panartist bzw. Polyartist von renaissancehafter Größe.
Anlässlich des 70. Geburtsages von Günter Brus veranstaltete das BRUSEUM der Neuen Galerie Graz am Landesmuseum Joanneum 2008 "Ein Fest für Günter Brus", das aus einem Symposium mit internationalen Referenten und Referentinnen, einer Ausstellung und einem Festakt mit einer Laudatio von Oswald Wiener, der Aufführung einer Komposition von Olga Neuwirth und Burkhard Stangl sowie einer Lesung mit Brus' literarischen Werken mit Bernd Jeschek bestand.
Die Ergebnisse des Symposiums liegen nun in dieser Publikation mit einer beigefügten CD vor. Beiträge von Harald Falckenberg, Franz Josef Czernin, Oliver Jahraus, Eric Alliez, Regis Michel, Karin von Maur, Catherine Grenier, Oswald Wiener & Peter Weibel - Musik von Olga Neuwirth & Burkhard Stangl.
Verlag der Buchhandung Walther König, Paperback, 104 Seiten, Buch + CD