Die Data von Euklid
Nach Menges Text aus dem Griechischen übersetzt und herausgegeben von Claus Thaer
Mit 89 Figuren
Euklids Data beschäftigen sich im wesentlichen mit Gegenständen, die auch in den ersten sechs Büchern der Elemente behandelt werden, sie stehen neben diesen etwa wie die moderne Formelsammlung neben dem Lehrbuch. Um die Definition von Datum, griechisch Dedomenon, Gegebenes, bemüht sich schon die uns erhaltene Einführung des MARINOS VON NEAPOLIS (um 500 n. Chr. ), die es gegen die Begriffe: Bestimmt (geordnet), Bekannt und Rational abgrenzt. Weiter kennzeichnet MARINOS den Zweck der Schrift als Hilfsmittel zur Analyse der Probleme und Auffindung der Beweise, sagt schließlich noch einiges über die Disposition des Buches. Die Data gehören zu den Werken, die im Studienplan der alexandrinischen Universität nach Euklids Elementen, vor dem Airnagest des Ptolemaios behandelt wurden. So besitzen wir auch über dieses Buch einen Bericht des PAPPOS (um 320 n. Chr. ), aus dem wie aus anderen Anzeichen hervorgeht, daß die Form, in der die griechischen Handschriften die Data bieten, nicht die ursprüngliche ist; einigermaßen wissen wir darüber Bescheid, welche Veränderungen der Herausgeber THEON VON ALEXANDRIA (um 370 n. Chr. ) mit dem Text vorgenommen hat; andere Einschiebungen läßt der Vergleich mit der um 900 entstandenen arabischen Übersetzung erkennen. Näheres hierüber findet man bei J. L. HEIBERG, Literaturgeschichtliche Studien über Euklid, Leipzig 1882, bei MENGE in den Prolegomena seiner Ausgabe der Data und bei C. THAER, Euklids Data in arabischer Fassung, Hermes 77, Berlin 1942.
Springer-Verlag, Paperback, 76 Seiten