Elisabeth Esch • Das (un)sichtbare Auge der Macht - Zum Panoptismus bei Michel Foucault
Studienarbeit aus dem Jahr 2012 im Fachbereich Sozialwissenschaften allgemein, Note: 1,3, Universität zu Köln (Institut für vergleichende Bildungsforschung und Sozialwissenschaften (Institut II) ), Veranstaltung: Perspektiven des interaktionistischen Konstruktivismus, Sprache: Deutsch
Abstract: Jeder kennt es: man läuft durch den Supermarkt und wird von neugierigen Kameras aufgezeichnet, wobei sie immer unscheinbarer, aber deswegen nicht minder präsent werden.
Da sich jeder dieser Überwachung bewusst ist, passt man in der Regel sein Verhalten an und stiehlt beispielsweise keine Ware. Michel Foucault erläutert in seinem Werk "Überwachen und Strafen - Die Geburt des Gefängnisses" das Phänomen des Überwachens, wobei der Beobachtete zwar immer damit rechnet kontrolliert zu werden, aber den Beobachtenden selber nicht ausmachen kann. Er bezeichnet diese neue Form von Macht, die auf einer lückenlosen Überwachung beruht, als Panoptismus.
Diese Bezeichnung lehnt sich an der von Jeremy Bentham entwickelten Idee des Panopticons an, welches die architektonische Ausgestaltung einer Disziplinargesellschaft ist, in der durch hierarchische Überwachung, Sanktion und Prüfung die Mitglieder einer Gesellschaft kontrolliert werden. Die vorliegende Arbeit wird sich expliziter mit dem Panoptismus bei Foucault beschäftigen, indem zunächst das Vorgehen einer Quarantäne bei einer Pestepidemie erläutert wird, wobei zum ersten Mal eine allumfassende Überwachung der Bevölkerung stattfindet. Daraufhin wird sowohl auf die Architektur als auch auf die Wirkungsweise von Benthams Modell des Panopticons eingegangen, welches die Utopie eines perfekten Gefängnisses darstellt. Im Anschluss daran wird das besondere Machtphänomen des Panopticons umrissen, das auf dem allsehenden Aufseher beruht. Weiterhin werden die Vor- und Nachteile, die das Panopticon bietet, gegeneinander abgewogen.
Grin, Geisterwissenschaft, broschiert, 24 Seiten