MAK-Sammlung Gegenwartskunst • "20/21"
MAK-Sammlung Gegenwartskunst - MAK-Collection of Contemporary Art
Peter Noever (Herausgeber - editor)
Mit Beiträgen von - with Contributions by: Sebastian Hackenschmidt, Andreas Kristof, Peter Noever, Gabriel Ramin Schor, Paul Virilio
Die umfassende Publikation '20./21' zur MAK-Sammlung Gegenwartskunst dokumentiert das Engagement für aktuelle Kunst durch Peter Noever, der das MAK – Österreichisches Museum für angewandte Kunst / Gegenwartskunst – seit 1986 über die traditionellen musealen Aufgaben des Sammelns und Bewahrens, Forschens und Vermittelns hinaus zu einem Forum für progressive zeitgenössische Kunst entwickelte, und skizziert konzeptuelle Ansätze der Sammlung Gegenwartskunst vor dem Hintergrund einer eklektischen Kunstinstitution, die sich in der Positionierung von angewandter Kunst, bildender Kunst und Architektur als einheitliches Ganzes, als 'Ort der Kunst' definiert. Entsprechend dem programmatischen Ansatz des MAK, Tradition und Gegenwart zu verbinden, spiegelt die Sammlung Gegenwartskunst das explizite Interesse an Manifestationen der Zeit wider, an Kunst und Architektur, die Kontext herstellt und in das gesellschaftliche Bewusstsein einzugreifen vermag.
In der MAK-Sammlung Gegenwartskunst sind österreichische und internationale Positionen wie Vito Acconci, Jenny Holzer, Birgit Jürgenssen, Ilya und Emila Kabakov, Friedrich Kiesler, Walter Pichler, James Turrell, Franz West u.a. vertreten. Spezifische Werkgruppen wurden anlässlich zahlreicher Ausstellungen im Bereich zeitgenössischer Kunst und Architektur in die Sammlung integriert, darunter finden sich auch eigens für das MAK konzipierte Arbeiten, die heute die Basis der Sammlung Gegenwartskunst bilden. Ein Aspekt dieser Sammlung erschließt sich über permanente Interventionen zeitgenössischer Künstler und Architekten, die Mitte der 1990er Jahre als Interaktionen zur klassischen Schausammlung entwickelt wurden. Die kontinuierlich erweiterte Sammlung Gegenwartskunst wird heute zum Großteil im Gefechtsturm Arenbergpark präsentiert, wobei raumbezogene Installationen jenen historisch besetzten Ort in einen Raum für zeitgenössische Kunst und kritische Hinterfragung transformieren.
Das spezifische Profil der Sammlung Gegenwartskunst wird anhand der erstmalig zusammengestellten Publikation durch visuelle Gegenüberstelllungen und Vernetzungen unterschiedlicher Positionen dargestellt, wodurch inhaltlich komplexe Bezüge herausgearbeitet werden, ohne dass künstlerische Positionen simplen Kategorisierungen untergeordnet werden. Eine theoretische Auseinandersetzung diverser Autoren beleuchtet die besonderen Strategien des MAK, wie jene des unmittelbaren Dialogs zu Kunstschaffenden, der Durchdringung von Kunst und Institution, oder der Generierung von Bezügen durch Arbeiten für konkrete Situationen vor Ort, sowie das CAT-Projekt als Zukunftsperspektive.
Verlag für moderne Kunst, Paperback, 244 Seiten